Astaxanthin – der rote Diamant unter den Antioxidantien
Gesundheits - Redakteur
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Freie Radikale und Antioxidantien
Die meisten Dinge, die wir in unserem täglichen Leben tun, verursachen Oxidation in unserem Körper. Atmung, Verdauung und selbst das normale Funktionieren unseres Immunsystems, verursachen einen Anstieg der freien Radikale (reaktive Sauerstoffspezies). Wenn wir uns verausgaben, werden große Mengen von Singulett-Sauerstoff (eine reaktionsfreudigere Version des Sauerstoffatoms) und anderer schädlicher freier Radikale produziert. Diese schädigen zahlreiche Zellstrukturen, sie verändern Zellmembrane, Proteine, sogar das Erbgut und sind maßgeblich am Alterungsprozess beteiligt.
Zur selben Zeit, produziert unser Körper Antioxidantien. Antioxidantien eliminieren diese freien Radikale, bevor sie Schaden anrichten können. Zusätzlich zur Produktion in unserem Körper, nehmen wir Antioxidantien auch durch unsere Nahrung auf. Im besten Fall führt dies zu einem oxidativen Gleichgewicht, doch in der heutigen Zeit ist dieses Gleichgewicht meistens gestört.
Was stört dieses Gleichgewicht?
- Fertignahrung, industrielle Anbaumethoden und Langstreckentransporte haben zu einem starken Rückgang der Antioxidantien in unserer täglichen Ernährung geführt.
- Wir sind immer mehr schädlichen Umwelteinflüssen – wie Luft- und Wasserverschmutzung, Zusätzen in unserer Nahrung und erhöhten Levels von Stress – ausgesetzt. Dies führt zu immer mehr oxidativem Stress in unseren Körpern.
In der heutigen Welt haben wir einen Grad des oxidativen Ungleichgewichts erreicht der es nötig macht, neben einer gesunden Ernährung, auch Nahrungsergänzungsmittel zu uns zu nehmen. Am besten mit einem starken, effektiven, natürlichen Antioxidans für maximalen Schutz. Natürliches Astaxanthin erwies sich als das stärkste, bisher entdeckte Antioxidans, mit Eigenschaften die jene der anderen bei weitem übertreffen.
Die Nummer 1 unter den Antioxidantien
Astaxanthin ist ein natürlich vorkommendes Pigment das marinen Organismen wie Krabben, Shrimps und Lachsen ihre rötliche Färbung verleiht. Die höchsten Konzentrationen an natürlichem Astaxanthin erhält man von der Süßwasseralge Haematococcus pluvialis. Dank dessen einzigartiger molekularer Struktur, enthält Astaxanthin sowohl lipophile als auch hydrophile Eigenschaften und kann sich für optimalen Schutz mit der Zellmembran verbinden, sowohl von innen als auch von außen.[1]
Astaxanthin wurde bereits in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als besonders potentes Antioxidans identifiziert.[2] Erste Experimente, die das oxidative Potenzial verschiedener Carotinoide verglichen, wurden in Japan in den frühen neunziger Jahren durchgeführt. Diese konnten zum ersten Mal die Überlegenheit von Astaxanthin als Radikalfänger nachweisen.[3]
2007 veröffentlichten Nishida et al. eine Studie, die die Effektivität verschiedener Antioxidantien bei der Eliminierung von Singulett-Sauerstoff untersuchte. Die in dieser Studie untersuchten Antioxidantien waren, natürliches Astaxanthin, Koenzym Q10, Vitamin C und E sowie viele andere bekannte Antioxidantien.[4]
Die Studienresultate bestätigten nicht nur frühere Untersuchungen, sondern zeigten klar, dass kein anderes Antioxidans auch nur annähernd so effektiv Singulett-Sauerstoff eliminieren kann.
Die Resultate zeigten Astaxanthin ist:
- 6 000-mal so potent wie Vitamin C
- 500-mal so potent wie Curcumin I
- 790- mal so potent wie KoQ10
- 110-mal so potent wie Vitamin E
- 5,5-mal so potent wie Fucoxanthin
- 5-mal so potent wie Beta-Carotin
- 2,6-mal so potent wie Lutein
Die Stärken von Astaxanthin
Astaxanthin ist nicht nur ein enorm starkes Antioxidans, sondern auch einzigartig in der Art und Weise wie es in unseren Körpern wirkt. Es gibt 4 verschiedene Aspekte, an denen sich die überlegenen Eigenschaften von Astaxanthin zeigen. Selbst unabhängig voneinander würde jeder einzelne dieser Aspekte einen gravierenden Unterschied für die Effektivität eines Wirkstoffes darstellen, die 4 folgenden Punkte bilden eine „kritische Masse“ an Hinweisen für die überlegenen Eigenschaften von Astaxanthin.
Die 4 großen Vorteile von natürlichem Astaxanthin als Antioxidans:
- Es verbreitet sich im gesamten Körper und schützt die Zellen durch Ausbreitung in der Zellmembran.
- Es wird niemals zu einem Pro-Oxidans.
- Es kann die Blut-Hirn-Schranke und die Blut-Retina-Schranke überwinden.
- Es verbindet sich mit dem Muskelgewebe.
Im folgenden Text wollen wir diese 4 Punkte etwas genauer erklären:
- Verbreitung im Körper
Die Länge und Form der Astaxanthinmoleküle erlaubt es ihnen sich über die gesamte Breite der Zellmembran zu erstrecken. Diese Charakteristik ermöglicht es Astaxanthin die Zelle effektiv vor Eindringlingen wie freie Radikale zu schützen. Es konnte gezeigt werden das Astaxanthin besonders gut in der Lage ist sich im gesamten Körper zu verbreiten. Im Blutkreislauf, dem Muskelgewebe, der Haut und anderen wichtigen Organen.[6]
Diese doppelte Fähigkeit, sich einerseits im gesamten Körper zu verteilen, sowie die gesamte Zelle zu schützen macht Astaxanthin zum effektivsten Antioxidans und Entzündungshemmer für den Menschen.
- Es wird niemals zu einem Pro-Oxidans
Viele andere exzellente Antioxidantien können unter gewissen Umständen zu Pro-Oxidantien werden und unsere Zellen schädigen. Zum Beispiel können bekannte Vitamin-Antioxidantien wie Vitamin C und E und sogar Carotinoide Antioxdantien wie Lykopene und Zeaxanthin alle zu Pro-Oxidantien werden.[8] Glücklicherweise kann Astaxanthin niemals zum Pro-Oxidans werden und dadurch unsere Zellen schädigen.[9]
- Es kann die Blut-Hirn-Schranke und die Blut-Retina-Schranke überwinden
Viele Antioxidantien können nicht zum Schutz unserer Augen oder unseres Gehirns beitragen, da sie nicht in der Lage sind die Blut-Hirn-Schranke oder die Blut-Retina-Schranke zu passieren.
Astaxanthin kann in das Gehirn eindringen und als Antioxidans zu dessen Schutz beitragen. Sobald es unser Gehirn erreicht hat, kann es weitereisen und über die Blut-Retina-Schranke zu unseren Augen gelangen.
Bereits einige der frühesten Forschungen zu Astaxanthin in den 1940er und 1950er Jahren zeigten dessen Fähigkeit, das Gehirn und die Augen von Ratten zu erreichen.[10,11] In den letzten Jahren wurden viele klinische Humanstudien durchgeführt, welche die vielen Vorteile für die Gesundheit unserer Augen und unseres Gehirns durch Astaxanthin bestätigten.[6]
Sobald Astaxanthin sich im Gehirn und den Augen befindet, ist es nicht nur die antioxidative Aktivität die prophylaktisch wirkt, sondern auch dessen breites Spektrum an antiinflammatorischen Eigenschaften. Dieser doppelte Schlag gegen Oxidation und Inflammation ist genau was das Gehirn und Augen brauchen, um gut zu funktionieren und gesund zu bleiben.
- Es verbindet sich mit dem Muskelgewebe
Astaxanthin kann sich im ganzen Körper verteilen und in alle wichtigen Organe gelangen. Es kann sich außerdem mit dem Muskelgewebe verbinden, um die Muskulatur vor erhöhter Oxidation und Inflammation zu schützen und eine optimale Funktion der Muskeln zu gewährleisten. Zwei wichtige Resultate dieser qualitativen Eigenschaften von Astaxanthin sind die schnellere Erholung vom Training und verbesserte Leistung der Athleten.
Für dessen besondere und unerreichte Stärke als Antioxidans, als auch dessen außerordentliche biochemische und physiologische Eigenschaften, wird Astaxanthin zu Recht als „Diamant der Radikalfänger“ bezeichnet.
Durch dessen breites Spektrum an antiinflammatorischen Eigenschaften gepaart mit der Fähigkeit die DNA und Mitochondrien der Zellen zu schützen, ist Astaxanthin zweifellos das nützlichste Antioxidans das als Nahrungsergänzungsmittel konsumiert werden kann. Deshalb wird es als präventiver Anti-Aging-Wirkstoff, vor allem Menschen über 40 empfohlen.
Quellen:
- Ambati, R. R. et al. (2014) Astaxanthin: Sources, extraction, stability, biological activities and its commercial applications – A review, Marine Drugs, 12(1), pp. 128–152.
- Herisset, Armand. (1946). Antioxidant properties of carotenoids and their derivatives. Weekly Report of Academy of Sciences Meetings, Volume 223, July–December 1946, Paris, Gauthier-Villars, Imprimeur-Libraire.
- Miki, W. (1991). Biological functions and activities of animal carotenoids. Pure & Applied Chemistry, 1991, Vol. 63, No. 1, pp. 141–146.
- Nishida, Y., Yamashita, E., Miki, W. (2007). Quenching activities of common hydrophilic and lipophilic antioxidants against singlet oxygen using chemiluminescence detection system. Carotenoid Science 2007, Volume 11, pp. 16–20.
- Capelli, B., Bagchi, D., Cysewski, G. (2013). Synthetic Astaxanthin is significantly inferior to algal-based Astaxanthin as an antioxidant and may not be suitable as a human nutritional supplement. NutraFoods 12, pp. 145–52.
- Capelli, B., and Cysewski, G. (2014). The World’s Best Kept Health Secret: Natural Astaxanthin. ISBN #0-979-2353-0-6.
- Yamashita, E. (2013) Astaxanthin as a medical food,, Functional foods in health and diseases 3(7), pp. 254-258.
- Martin, H., Jager, C., Ruck, C., Schimdt, M. (1999). Anti- and Prooxidant Properties of Carotenoids. J. Prakt. Chem. 341(3) pp. 302–308.
- Beutner, S., Bloedorn, B., Frixel, S., Blanco, I., Homann, T., Martin, H., Mayer, B., Noack, P., Ruck, C., Schmidt, M., Schulke, I., Sell, S., Ernst, H., Haremza, S., Seybold, G., Sies, H., Stahl, W., Walsh, R. (2000). Quantitative assessment of antioxidant properties of natural colorants and phytochemicals: carotenoids, flavonoids, phenols and indigoids. The role of B-carotene in antioxidant functions. Journal of the Science of Food and Agriculture. 81, pp. 559–568.
- Grangaud, R. (1951). Research on Astaxanthin, a New Vitamin A Factor. Doctoral Thesis at University of Lyon, France.
- Massonet, R. (1958). Research on Astaxanthin‘s Biochemistry. Doctoral Thesis at University of Lyon, France.