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Andropeak

Was sind Saponine?

Bitter im Mund, für den Körper jedoch sehr gesund, lautet der Slogan, wenn es um Saponine geht. Wie können wir uns diese Pflanzenstoffe zunutze machen? Sie sind die Superstars im Pflanzenreich: Sekundäre Pflanzenstoffe. Bislang sind circa100 000 verschiedene Substanzen bekannt, die unter diesem Sammelbegriff zusammengefasst werden. Allein bis zu 10.000 sekundäre Pflanzenstoffe finden sich in unserer Nahrung. Einer dieser vielseitigen Helden ist die bunte Gruppe der Saponine. Diese seifenähnlichen Stoffe wirken stärkend und entzündungshemmend. Und: Sie erweisen sich als wahre Testosteron-Booster.


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Mag. Daniela Gutmann
Ernährungsexperte

Lesezeit 2 Minuten
Bildquelle: Shutterstock
Saponine im Bockshornklee


Pflanzen – Schutz vor Fressfeinden

Das Wort Saponin leitet sich vom lateinischen Wort “Sapo” ab, was so viel wie Seife bedeutet. Der Name ist hier Programm: Saponine schäumen wie Seife und emulgieren wie Seife – das heißt, sie sind in der Lage Öle an Wasser zu binden. Pflanzen machen sich diese Eigenschaft zunutze – sie produzieren Saponine, um sich selbst und ihre „Nachkommen“ (die Samen) vor Fressfeinden zu schützen. Die Substanzen können die Oberfläche von Pflanzen so verändern, dass sich Pilze und Co erst gar nicht anheften.

Wo sind Saponine enthalten?

Saponine sind in der Pflanzenwelt weit verbreitet. In Wüstenpflanzen erreichen sie die höchsten Konzentrationen. Keine Sorge, um in den Genuss von Saponinen zu gelangen, muss sich niemand eine Yucca-Palme einverleiben. Es gibt durchwegs genießbare Nahrungsmittel, die reich an diesen seifenartigen Stoffen sind, und zwar:

  • Kichererbsen
  • Kidneybohnen
  • Spinat
  • Spargel
  • Sojabohnen
  • Rote Linsen
  •  Bockshornkleesamen
  • Sesamsamen
  • Haferflocken
  • Quinoa

Kleiner Wehrmutstropfen: Saponine haben einen stark bitteren Geschmack, der nicht jedermann Sache ist. Jedoch lässt sich dieser durch gründliches Abwaschen etwas abmildern.

Verwendung in der Heilkunde

Alle Saponine enthalten sogenannte Glykoside, also Stoffe, bei denen eine Zuckerverbindung an eine alkoholische Verbindung gekoppelt ist. Zur Gruppe der Saponine gehören unter anderem Steroide, Steroidalkaloide sowie Triterpene in glykolisierter Form.

Das klingt nun alles wahnsinnig kompliziert. Um es kurz zu machen: Es gibt unterschiedliche Saponine, denen jeweils unterschiedliche Wirkprofile eigen sind. Anwendung finden saponin-haltige Heilpflanzen vor allem bei Husten und Bronchitis, bei rheumatischen Erkrankungen, zur Anregung des Stoffwechsels und zur Regulierung des Hormonhaushalts.

Gesundheitliche Wirkungen von Saponinen im Detail

  •  schleimlösend und auswurffördernd: Bestimmte Saponine bewirken, dass sich das zähflüssige Sekret der Bronchialschleimhaut verflüssigt und so leichter abgehustet werden kann.
  • cholesterinsenkend: Saponine sind in der Lage, Cholesterin im Darm zu binden und so die Aufnahme von Cholesterin mit der Nahrung zu reduzieren. Das kann zu einer leichten Senkung des Cholesterinspiegels beitragen.
  • antibakteriell, antiviral und antimykotische: Saponine machen Krankheitserregern den Garaus.
  • entzündungshemmend: Saponinen haben gefäßschützende und entzündungshemmende Eigenschaften, wodurch sie gerne zur Behandlung von Venenleiden eingesetzt werden.
  • adaptogen: Die Pflanzeninhaltsstoffe wirken sich kräftigend auf den Körper aus – sie helfen uns dabei, besser mit Stress umgehen zu können.
  • hormonregulierend: Bestimmte Saponin-Formen wirken sich regulierend auf das menschliche Hormonsystem aus.

(Schaum-)Party für das Testosteron

Auch bei Testosteronmangel machen sich Saponine bezahlt. Die Pflanzenaktivstoffe können den Spiegel an bioverfügbarem Testosteron erhöhen. Eine Heilpflanze, die reichlich Saponine enthält, ist der Bockshornklee. Bockshornklee wird in der traditionellen Medizin gerne verwendet, um den Testosteronspiegel zu erhöhen, die Libido und die allgemeine Ausdauer zu verbessern. Die saponin-haltige Pflanze hilft auch gegen verschiedenste Beschwerden, die im Alter durch Testosteronmangel ausgelöst werden können, von Depressionen bis Knochenschwund.

Quelle: www.chemie.de