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Andropeak

5 Vitalstoffe für hormonelle Balance

Vitamine und Mineralstoffe werden oft mit guter Abwehrkraft, schöner Haut und glänzenden Haaren in Verbindung gebracht. Aber haben Sie gewusst, dass unser Körper diese Vitalstoffe auch braucht, um Hormone bauen zu können? Es ist nicht neu: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitalstoffen ist, bildet die Basis für eine gute Gesundheit. Aus unserem Essen gewinnen wir Energie und führen dem Körper Substanzen zu, die für eine Reihe von physiologischen Vorgängen von Bedeutung sind. Nährstoffe liefern uns dabei nicht nur Treibstoff für unsere Muskeln, sondern auch für unser Nerven- und Hormonsystem. Mangelt es uns an diesen Vitalstoffen, geht unserer körpereigenen Hormonfabrik die Luft aus...



Mag. Sylvia Neubauer
Medizinjournalistin

Lesezeit 3 Minuten
Bildquelle: Shutterstock
Gesundes Essen, Obst und Gemüse


 Alles beginnt in der Zelle…

Ohne sie könnten wir weder denken, noch laufen, springen oder atmen. Gäbe es sie nicht – wir würden auf der Stelle tot umfallen: Trommelwirbel… die Rede ist von Mitochondrien. Diese Wunderwuzzis kommen zu Hunderten bis Tausenden in jeder Zelle vor. Bis zu 5.000 Mitochondrien sind in einer einzigen Herzmuskelzelle am Werk, in der weiblichen Eizelle sind es gar bis zu 100.000.

Nun leben Mitochondrien nicht von Luft und Liebe allein. Es braucht Motoren, die sie antreiben. Und genau an dieser Stelle kommen sämtliche Nährstoffe ins Spiel, große wie kleine: Erst das Zusammenspiel aus allen notwendigen Makro- und Mikronährstoffen ermöglicht eine reibungslose Energieproduktion.

Mikronährstoffe – Kooperationspartner unserer Hormone

Fehlen unserem Körper Mikronährstoffe, kommt es zu einem Energiemangel auf Zellebene. Das hat Konsequenzen: Wir sind nicht nur schwach und energielos, auch unser Hormonsystem kann entgleisen. Warum das so ist? Es gibt bestimmte Mikronährstoffe, die als sogenannte Cofaktoren in der Hormonsynthese fungieren.

Zum besseren Verständnis: Viele Reaktionen in unserem Körper werden durch Enzyme gesteuert. Diese winzigen Moleküle brauchen für ihre katalytische Aktivität wiederum Cofaktoren – und zwar in Form von bestimmten Nährstoffen.

 5 VIP-Vitalstoffe im Portrait

Nährstoffe arbeiten wie ineinandergreifende Zahnräder. Nur wenn alle Vitalstoffe in der richtigen Anzahl vorhanden sind, bewegen sich die Räder. Wichtig sind sie alle – manche Nährstoffe haben jedoch eine Schlüsselfunktion im Hormonhaushalt. Welche sind das?

 Top 1: B-Vitamine – die Glücksbeauftragten

B-Vitamine sind unverzichtbare Assistenten im Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Zwar hat jedes der insgesamt acht Vitamine aus dieser Gruppe spezielle Aufgaben zu erfüllen, dennoch ziehen alle gemeinsam an einem Strang. Kurzum: B-Vitamine beeinflussen sich gegenseitig. Im Verbund wirken sie auf Stimmung, Nerven und Psyche. Außerdem sind sie an zahlreichen Prozessen des Stoffwechsels und an der Regulierung von Hormonen beteiligt. Vor allem Vitamin B6 verdient in diesem Zusammenhang Applaus – als einer der wichtigsten Vitalstoffe im Neurotransmittermetabolismus ist es für die Bildung unseres Glückshormons Serotonin unerlässlich. Ebenso ist Vitamin B6 an der Synthese von Progesteron beteiligt.

Wo enthalten? Vollkornprodukte, Nüsse, Samen, Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte

Top 2: Magnesium – Allrounder im Hormonsystem

Sage und schreibe 300 Enzyme stehen unter den Fittichen dieses Mineralstoffes – Magnesium agiert als einer der wichtigsten Co-Faktoren. Auch als Anti-Stress-Beauftragter macht Magnesium seinem Namen alle Ehre. Es bremst unser Stresshormon Cortisol und beruhigt das Nervensystem. Außerdem ist Magnesium ganz wesentlich an der Herstellung von Steroidhormonen wie Progesteron, Estrogenen und Testosteron beteiligt. Gut zu wissen: Stress zerrt an unseren Magnesium-Reserven. Wer viel um die Ohren hat, sollte daher besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium achten.

Wo enthalten? Hülsenfrüchte, Nüsse, Reis, Kartoffeln, Mineralwasser

Top3: Zink – der Testosteron-Booster

Zink ist an vielen biologischen Prozessen in unserem Körper beteiligt – zum Beispiel an Wachstum und Immunabwehr. In unserem Hirnstoffwechsel ist das Spurenelement für die Funktionsfähigkeit verschiedener Neurotransmittersysteme von Bedeutung. Zink sorgt so dafür, dass die Befehle des Gehirns richtig verarbeitet werden.

Der Nährstoff spielt außerdem eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel unserer Sexualhormone. Unser Körper benötigt ausreichend Zink – zum einen, um Hormone überhaupt bilden zu können. Und zum anderen, um das Hormongleichgewicht aufrecht zu erhalten. Die Bildung von Testosteron ist beispielsweise von einem zinkhaltigen Enzym abhängig. Ohne Zink kann dieses Enzym seinen Job nicht ordnungsgemäß verrichten.

Wo enthalten? Haferflocken, Hartkäse, Erdnüsse, Fleisch, Eier, Milchprodukte

Top 4: Omega-3-Fettsäuren – Öl fürs „Getriebe“

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren – sie finden sich in allen unseren Körperzellen wieder. Omega-3-Fettsäuren verleihen den Zellen Rückhalt und stellen deren Kommunikationsfähigkeit untereinander sicher – sie sind an der Übertragung von Signalen verantwortlich, verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und wirken antientzündlich. Und: Diese Helden unter den Fettsäuren sind an der Produktion von Hormonen beteiligt. Wir merken schnell: Ohne sie läuft rein gar nichts wie geschmiert.

Wo enthalten? Leinsamen, Walnüsse und daraus hergestellte Öle, Hanföl, Chiasamen, fettreiche Kaltwasser-Meeresfische wie Lachs, Makrele und Thunfisch

Top 5: Selen – Freund der Schilddrüse

Selen trägt nicht nur dazu bei, unsere Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Darüber hinaus wirkt dieses Spurenelement als Akteur in unserer obersten Hormonzentrale mit – der Schilddrüse. Bestimmte Enzyme, die im Jodstoffwechsel aktiv sind (sogenannte Dejodasen) sind selenabhängig: Sie wandeln das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) in das zehnfach stärker wirksame Trijodthyronin (T3) um. Mangelt es uns an Selen, gerät dieser Stoffwechsel durcheinander und es wird zu wenig T3 gebildet.

Wo enthalten? Pilze, Kohlgemüse, Zwiebeln, Linsen, Spargel und Nüsse, insbesondere Paranüsse.